Die Konduktive Förderung ist ein Fördersystem für Kinder und Erwachsene mit zerebralen Bewegungsstörungen. Sie ist geeignet für Menschen mit Zerebralparese, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose oder Schlaganfall - unabhängig vom Alter.

 

Ganzheitliche Sichtweise

Das Besondere der Konduktiven Förderung ist die ihr zugrundeliegende Sichtweise vom Menschen und der Bewegungsstörung. Der Mensch wird konsequent ganzheitlich wahrgenommen. Die Bewegungsstörung wird nicht als Krankheit angesehen, sondern als Lernhindernis aufgefasst, welches aktiv vom Klienten überwunden werden kann.

 

Bewegung als Teil unserer Persönlichkeit

KonduktorInnen haben genaue Kenntnisse davon, wie Bewegung funktioniert und der Körper als Ganzes zusammenarbeitet. Bewegung wird dabei nicht als ein mechanischer Prozess gesehen, sondern als ein Teil unserer Persönlichkeit. Unsere Gefühle und Wahrnehmung, unsere kognitiven, sozialen und kommunikativen Fähigkeiten beeinflussen unsere Bewegung und genauso auch umgekehrt.

 

Potential ausschöpfen durch Lernen

Die Konduktive Förderung basiert auf der Erkenntnis, dass jeder Mensch lernen und sich entwickeln kann, unabhängig von einer neurologischen Funktionsstörung. Dieser Lernprozess variiert natürlich individuell.

Innerhalb des Konduktiven Förderprozesses geht es darum, dass jeder Klient sein Potential möglichst ausschöpfen kann. Zusammen mit der KonduktorIn lernt der Klient, seinen Körper besser zu kontrollieren und so Dinge zu schaffen, die vorher nicht (mehr) möglich waren.

 

Umfassendes Fördersystem

Die Konduktive Förderung ist keine isolierte therapeutische Maßnahme zur Behandlung einer Krankheit, sondern ein umfassendes Fördersystem. Die KonduktorIn unterstützt den Menschen darin, seine Motivation zu stärken und jene Fähigkeiten, Strategien und Techniken zu entwickeln, die er zur Überwindung seiner Bewegungsstörung und damit für eine aktive Bewältigung seines Alltags benötigt.

 

Konduktive Förderung als Lebenseinstellung

Die Konduktive Förderung kann als Lernprozess zu einer aktiven Lebenseinstellung begriffen werden. Ziel ist ein zunehmend positives Bild des Klienten von sich selbst und die Entwicklung einer problemlösenden Einstellung zu den alltäglichen Herausforderungen seines Lebens.