Die KonduktorIn
KonduktorInnen sind speziell für diese Förderung in einem praxisnahen Studiengang ausgebildete Fachkräfte. Sie haben ein genaues Verständnis darüber, wie eine zerebrale Bewegungsstörung den Lebensalltag beeinträchtigen kann. Im Förderprozess erlernt der Klient zusammen mit der KonduktorIn neue Wege zur Überwindung dieser Schwierigkeiten.
Ziel der Konduktiven Arbeit ist die Erhöhung der Eigenmotivation und Aktivität des Klienten, sowie das Erlangen einer größtmöglichen Selbständigkeit und Unabhängigkeit in sämtlichen Lebensbereichen.
Die KonduktorIn wird der ganzheitlichen Sichtweise vom Menschen durch die Anwendung spezifisch konduktiver Methoden und der Schaffung einer altersentsprechend motivierenden und stets erfolgsorientierten Atmosphäre gerecht. Sämtliche Persönlichkeitsbereiche, wie Motorik, Kognition, Sprache und Kommunikation sowie emotionale und soziale Aspekte werden in die gemeinsame Arbeit mit einbezogen.
Die Konduktorin schafft einen sicheren und unterstützenden Rahmen für den Klienten, welcher einen aktiven Lern- und Entwicklungsprozess ermöglicht.
Klare Struktur der Konduktiven Fördereinheiten
Die konduktiven Fördereinheiten sind durch eine sehr klare Struktur der Lernumgebung und der Lerninhalte gekennzeichnet.
Sie beinhalten Programme mit aufeinander aufbauenden Aufgabenreihen im Liegen, Sitzen, Stehen und Gehen. Integriert sind altersgerechte Aufgaben, wie zum Beispiel für Atmung, Sprache und Mimik.
Jede einzelne Aufgabe stellt Bewegungssegmente dar, die in für den Klienten durchführbare Schritte gegliedert sind und in unterschiedlichen Positionen erlernt und weiter verstärkt werden. Der Klient lernt, wie er diese Bewegungen in unterschiedlichen Situationen flexibel und erfolgreich einsetzen kann. Der Fokus liegt stets auf der Umsetzung erlernter Fähigkeiten in alltägliche Situationen.
Individuell zugeschnittene Programme
Innerhalb der konduktiven Fördereinheiten wird zielgerichtet entsprechend der persönlichen Schwerpunkte gearbeitet.
Die KonduktorIn beobachtet sehr genau die Bewegungen, Fähigkeiten und Interessen des Klienten und plant darauf aufbauend individuell zugeschnittene Programme innerhalb der Fördereinheiten. In altersentsprechenden Alltagssituationen und für den Klienten sinnvollen Aktivitäten kann Erlerntes angewendet werden.
Bei Kindern können dies das An- und Ausziehen sein, das Essen und Trinken sowie Spielen, Basteln und die jeweils ganz individuellen Interessen. Später können auch schulische Aktivitäten hinzu kommen.
In der Arbeit mit Erwachsenen können diese Situationen Bereiche der selbständigen Versorgung im Alltag umfassen, ebenso wie die jeweiligen Interessen, Hobbies oder auch beruflichen Tätigkeiten.
Die Inhalte und spezifisch konduktiven Methoden werden so eingesetzt, dass der Klient die einzelnen Aufgaben der Programme erfolgreich durchführen und so seine Fähigkeiten verbessern kann.
Enge Zusammenarbeit mit der Familie
Neurologische Bewegungsstörungen haben oft eine enorme Beeinträchtigung des gesamten Familienlebens zur Folge. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der KonduktorIn ist daher, die Familie bei Bedarf mit Rat und konkreten Hilfestellungen zu unterstützen.
Die Konduktive Förderung geht davon aus, dass ein erfolgreicher Lernprozess das Lebensumfeld und die Bezugspersonen mit einbeziehen muss. Nur so können die Einstellungen und Strategien ein Teil des alltäglichen Lebens werden.
Für einen optimalen Fördererfolg arbeitet die KonduktorIn möglichst eng mit der Familie, den Bezugspersonen und den Therapeuten zusammen.
In der Förderung für Kinder gehört dazu ebenfalls der Austausch mit weiteren Berufsgruppen aus Kindergarten, Schule oder anderen pädagogischen Förderangeboten.